ISAF on tour
Auslandssemester an der ULPGC auf Gran Canaria
Gran Canaria war die beste Entscheidung, die ich für mein Auslandssemester hätte treffen können!
Ehrlich gesagt war Gran Canaria keine meiner Wahloptionen und ich hatte es nicht in Erwägung gezogen, in Las Palmas zu studieren. Doch jetzt kann ich sagen, dass die eigentliche Notlösung, die beste Entscheidung meines Studiums war.Ich habe dort studiert, wo andere Urlaub machen, wo das Wetter nie schlechter ist als bewölkt und nichts anderes in Sichtweite ist als Wasser und vereinzelte Inselsilhouetten.
Aufgrund der Entscheidung schließlich nach Gran Canaria zu gehen, musste ich plötzlich komplett auf Spanisch studieren, was ich anfänglich nicht geplant habe. Wenn ich daran denke, dass mein privates Umfeld mich für verrückt erklärte, als ich ihnen erzählte, dass ich mit meinem Grundlevelkurs, welchen ich kurz vorher absolviert habe, ein Semester auf fremder Sprache verbringen werde, dann bin ich froh, dass ich nicht darauf gehört habe und den Sprung ins kalte, unbekannte Wasser gewagt habe. Auch wenn ich die ersten zwei Monate nichts oder sehr wenig im Unterricht verstanden habe, nicht einmal die Frage nach den Erasmusstudenten, habe ich Spanisch sehr schnell, aber auch mit viel Arbeit gelernt. Ich bin der Überzeugung, wenn man es wirklich will, dann schafft man es auch! Alles eine Frage der Einstellung.
Das System der ULPGC ist für mich anders und gewöhnungsbedürftig gewesen. Es gab ein hohes Arbeitspensum zu Hause und Teilklausuren, welche in der Mitte des Semesters geschrieben wurden. Trotzdessen blieb mir genug Zeit die Insel mit meinen neugewonnen Freunden zu erkunden und die Vielseitigkeit Gran Canarias auf mich wirken zu lassen.
Eigentlich ist es unvorstellbar, dass eine Insel, welche in wenigen Stunden mit dem Auto umrundet ist, so viel Verschiedenes zu bieten hat. Du kannst alle paar Kilometer Neues entdecken. Die Berge sind von überall auf der Insel zu sehen. Es ist ein wahnsinniges Gefühl, an wunderschönen, warmen Sandstränden zu liegen oder im Atlantik zu schwimmen und hinter sich die gigantischen Berge zu haben. Das Inselinnere bietet alles von kleinen, niedlichen Bergdörfern über die unberührte, pure Natur. Aber Achtung! Das Autofahren hoch in die Berge kann ich nur mit vollem Tank empfehlen. Aus eigener Efrahrung weiß ich, dass es dort fast keine Tankstellen gibt. Bei leerem Tank sind kleine Herzattaken dann also vorprogrammiert.
Ich habe dort so viel gelernt und bin an mir gewachsen. Die spanische Mentalität hat mich sehr verändert und mir gezeigt, dass das Leben für den ständigen Stress zu kurz ist. Die Canarios sind ein lebensfrohes, aufgewecktes, freundliches und lautes Folk. Sie sind super hilfbereit und feiern sehr gerne, beispielsweise den zweitgrößten Karneval der Welt. Vier Wochen feierwütige Spanier und Touristien der ganzen Welt – langweilig wurde es da nicht. Das Nachtleben wird auf der Insel großgeschrieben, egal ob unter der Woche oder am Wochenende.
Wenn du Lust auf ein Abenteuer mit vielen verschiedenen Eindrücken und Erlebnissen hast, du gern das Nachtleben genießt und den Spagart zwischen dem Unilernstress und ausgewogenem Leben schaffst, dann kann ich Gran Canaria nur empfehlen! Es ist zwar Europa, aber es fühlt sich definitiv nicht so an.
Lena Köster