ISAF on tour

Die besten ISAF Blitzlichter – Auslandssemester

Wie jedes Jahr wurden auch 2018 die besten Blitzlichter der ISAF Studierenden gekürt. Ein Blick in die Publikationen lohnt sich:

Blitzlicht- CSULB Auslandssemester Isabell Üney

Neue Lehrer, neue Klassen, neue Freunde, neue Umgebung, neuer Wohnort – neues Leben.

Ein halbes Jahr in Amerika studieren ist eine ganz neue und, wie sich heraus stellte, wundervolle Erfahrung. Es trägt aber auch so seine Hürden mit sich.

Der erste Tag der Orientierungswoche hat begonnen und ich habe mich auf dem Weg zur California State University Long Beach gemacht. Ich habe gehört, dass ein Shuttle ganz in meiner Nähe hält und zur Universität fährt, jedoch war ich zu aufgeregt, um danach zu suchen. Also habe ich mir ganz bequem ein Uber (Vermittlungs-App für Fahrten) bestellt, welches mich abgeholt und zur richtigen Adresse gebracht hat. An der CSULB abgekommen, suchte ich nach dem richtigen Gebäude und wurde direkt fündig. Ich wurde mit offenen Armen begrüßt und durfte Platz nehmen. Nachdem ich Platz genommen hatte, wurde ich nach meinem Namen gefragt, um mich anzumelden. Dabei haben die Koordinatoren bemerkt, dass ich in der falschen Begrüßungszeremonie gelandet bin. In dem Gebäude gegenüber fand meine Willkommenszeremonie – für ‘Study Abroad @thebeach‘ – statt.

Gleich am ersten Tag bin ich ins ,,Fettnäpfen“ getreten, daher umso besser, dass ich, wie sonst auch, früh dran war. Also habe ich mich zum anderen Gebäude begeben, wo bereits viele Studenten – und zugleich meine späteren Freunde – draußen gewartet haben. Ich habe mich angemeldet und wurde nett begrüßt. Eine CSULB-Mappe mit Informationsblättern, ein Namensschild und ein Kugelschreiber wurde mir in die Hand gedrückt. Es wurde eine kleine Theke mit Kaffee, Tee und Keksen bereitgestellt, wo wir uns vorab bedienen konnten. Schnell habe ich Anschluss zu den anderen internationalen Studenten gewonnen und wir uns über alles Mögliche unterhalten. Es war sehr interessant zu sehen, woher die meisten kommen, mich interessierte vor allem, woher die deutschen Studenten kommen, wo sie normalerweise studieren und welche Ziele sie anstreben.

Korea, Japan, China, Dubai, Australien, Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden und Deutschland waren vertreten. Ein Übermaß an internationalen, jungen Studenten, die ein gemeinsames Ziel verfolgen – ein unvergessliches Auslandssemester.

Dann war es soweit, wir wurden in den Hörsaal gebeten, um offiziell begrüßt zu werden. Unsere Koordinatoren haben sich vorgestellt und Präsentationen gehalten. Wir haben über die Kurswahlen und darüber, wie das ganze Semester ablaufen wird, gesprochen. Zusätzlich bekamen wir Informationen zu unserer Universität und haben eine Tour durch die California State University Long Beach, welche beeindruckend groß ist, gemacht. Die amerikanische Universität umfasst 131 Hektar und gibt über 37.500 Studenten die Chance, dort zu studieren. Wir hatten viel zu laufen und was uns gezeigt wurde, hat uns allen die Sprache verschlagen.

Ein riesiges Angebot an Freizeitaktivitäten und sozialen Clubs. Eine große blaugefärbte Pyramide, in der sich eine Sporthalle befindet, worin Events, wie Basketball oder Volleyball Spiele, stattfinden. Ein eigenes Polizeibüro, für die Sicherheit aller Studenten. Eine eigene Bowlingbahn und ein Kino, damit es nicht zu langweilig in den Freistunden wird. Eine fünf-stöckige Bibliothek mit eigenem Starbucks, damit das Lernen nicht zu anstrengend wird und vieles mehr – es war imposant und beeindruckend. Bereits am ersten Tag wurde mir klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ein wundervolles und lehrreiches halbes Jahr, das ich mit vielen neuen Freunden verbringen durfte.

 

Auslandssemester in Ecuador – Unter Palmen studieren, in verschneiten Bergen frieren und im Amazonas Tapire treffen von Katharina Plott

„Wie kommst du denn auf Ecuador?“

Das war eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt wurde, als ich mich im dritten Semester dazu entschied, im fünften Semester nach Ecuador zu gehen. Meine Antwort auf diese Frage war immer die gleiche: ich wollte in ein Land, wo ich neben dem Studium noch Zeit habe zu reisen, ich wollte mein eingerostetes Spanisch aufpolieren, ich wollte schon länger mal nach Südamerika reisen und ich wollte eine völlig andere Kultur kennenlernen. All diese Voraussetzungen waren bei der Universidad Estatal Península de Santa Elena gegeben und so war meine Entscheidung schnell getroffen. Mein Auslandssemester würde an der Küste Ecuadors stattfinden.

Die Vorstellungen, mit denen ich hergekommen bin, haben sich erfüllt. Ich habe sechs erfahrungsreiche Monate hier verbracht, war im ganzen Land unterwegs und habe eine völlig andere Lebensweise miterlebt. Ecuador ist eines der kleineren Länder in Südamerika, sodass man keine riesigen Strecken zurücklegen muss, wenn man auf Erkundungstour geht. Und zu erkunden gibt es hier wirklich so einiges, denn Ecuador wartet mit drei verschiedenen Klimazonen auf: der Küste, den Anden und dem Amazonas-Tiefland. Mehr Vielfalt auf so engem Raum ist kaum möglich.

Das Studium war völlig anders als in Deutschland. Ich habe mich ein bisschen gefühlt, als wäre ich wieder zurück in meiner Schulzeit: feste Klassen, die einen vorgegebenen Kursplan haben, viel Gruppenarbeit und manchmal Hausaufgaben, Anwesenheitspflicht und recht junge Kommilitonen. Von denen aber einige schon verheiratet und manchmal auch Eltern waren – für Ecuador nicht unüblich. Besonders anspruchsvoll war das Studium hier nicht, ich hatte nur an zwei Tagen Vorlesungen. Wer in seinem Auslandssemester also die bisherigen Studiumsinhalte weiter ergänzen und gefordert werden will, sollte vielleicht eine andere Universität wählen.

Wer aber Wert darauf legt, im Auslandssemester eher viele kulturelle Erfahrungen zu sammeln und auf völlig andere Perspektiven zu treffen, der ist hier genau richtig. Wobei die Erfahrungen natürlich nicht immer nur positiv sein werden. Ecuador ist eines der ärmsten Länder in Südamerika – und das wird einem immer wieder vor Augen geführt. Ebenso wird man immer wieder merken, dass Umweltbewusstsein hier nur sehr begrenzt bis gar nicht vorhanden ist. Von den Unmengen an Plastiktüten, die im Supermarkt den Kunden mitgegeben werden, über die vielen Fahrzeuge, die entweder keinen Katalysator oder wenn, dann nur einen sehr schlechten haben, zu den Tonnen von Müll an den Straßenrändern – es wird einem immer wieder klar, dass Ecuador auch viele Probleme hat.

Dennoch würde ich die Erfahrungen aus meinem Auslandssemester nicht missen wollen. Ich habe faszinierende Menschen getroffen, bin idyllische Strände entlang gelaufen und auf verschneite Vulkane geklettert. Für mich war es die beste Entscheidung, hierhin zu kommen. Und wenn ich noch einmal die Wahl hätte, wo ich mein Auslandssemester verbringen könnte? Ich würde mich jederzeit wieder für Ecuador entscheiden.

 

Blitzlicht Schottland von Leonie Dienst

„Regnet es in Schottland nicht die ganze Zeit?“

„Kann man die Schotten überhaupt verstehen?“

„Aber du kannst doch gar nicht Moutainbiken?“

„Wolltest du nicht eigentlich viel weiter weg?“

„Was ist, wenn du dich in dem Örtchen total langweilst?“

All diese Fragen und noch einige mehr wurden mir von Freunden und mir selbst vor Beginn meines Auslandsemesters in Fort William gestellt. Natürlich war die Entscheidung von einigen Zweifeln begleitet, schließlich sollte ich dort immerhin knappe 4 Monate, von September bis Dezember, verbringen. Auch der, von der University of Highlands and Islands, angebotene Studiengang Adventure Tourism Management klang zwar ziemlich interessant und um es ganz ehrlich zu sagen, vor allem durch die praktischen Anteile auch einfach richtig cool, bereitete mir, als absoluter Anfänger in jeglichen Sportarten, die über eine Laufrunde um den Werdersee hinausgehen, jedoch etwas Kopfzerbrechen. Von Sorgen über das Wetter und den so berühmten starken schottischen Akzent ganz zu schweigen.

All diese Sorgen hätte ich mir jedoch niemals gemacht, hätte ich vorher gewusst wie entgegenkommend und verständnisvoll die Schotten sind, wie leicht etwas Hagel oder Regen zu ignorieren sind, wenn man in den wirklich wunderschönen Highlands unterwegs ist oder wie jede noch so öde Kleinstadt interessant wird, wenn man sich nur mit den richtigen Leuten umgibt.

Auch akademisch habe ich mich weiterentwickeln können, habe nicht nur genauere Einblicke, unter Anderem spezifisch in den Markt des Abenteuertourismus erhalten und das Marketing, die Zielgruppe und Vertriebe untersucht sondern auch über die Vorbereitungen von Abenteuerreisen lernen können, wie z.B. Risikomanagement, Beurteilung von Terrain, Wetter und Ausrüstung.

Selbst wenn ich durch den Kurs gemerkt habe, dass der Berufszweig auf den die meisten meiner dortigen Kommilitonen hinarbeiten, z.B. Tourguides für Trecking, Moutainbiking etc. nichts für mich ist, so hat sich dennoch die Entscheidung verfestigt einen Berufsweg im Bereich Naturtourismus einzuschlagen.

Die wohl prägendste Entwicklung, die ich meiner Zeit in Schottland zu verdanken habe, geschah auf eher persönlicher Ebene. Durch die in den Kurs eingebundenen Einführungskurse in Abenteuer-Aktivitäten wie Klettern, Moutainbiken, White-Water Kayaking, Hiken etc. habe ich gelernt mich aus meiner Komfort Zone zu wagen und neue Dinge auszuprobieren. So habe ich trotz Höhenangst das Klettern für mich entdeckt und auch wenn sich Moutainbiken für mich nach wie vor wie unkontrolliertes Fallen mit einem Rad anfühlt, so bereue ich es nicht es ausprobiert zu haben.

Mir ist bewusst, dass die UHI wohl nichts für jeden ist und man reale Erwartungen stellen muss um nicht enttäuscht zu werden, doch für jeden der den Schritt wagt, sich etwas trauen will oder im Bereich Abenteuer-Tourismus interessiert ist und Kontakte knüpfen möchte ist hier mehr als richtig.

 

Blitzlicht Malta von Lena Lücker

Lost and Found

Auf Malta habe ich verloren.
Nicht nur mein Koffer wurde geklaut – mein Laptop hatte die Ehre schwimmen zu lernen. Die Wasserflasche hat die Sache in die Hand genommen. Ach und Handys. Wer braucht sowas ? Ich nicht ich mache einfach direkt beide kaputt. Eins nach dem anderen versteht sich. Hört sich nicht so gut an ? Ist es aber.

Auf Malta habe ich verloren. Aber auch gewonnen. Durch den Zwangsentzug ist mir einiges bewusst geworden. Es geht auch anders. In der Generation welche mit diesem ganzen elektronischen Wegbegleitern groß wird ist es ersteinmal ungewohnt doch weißt du was ? Es ist ziemlich knorke. Das erste mal war ich richtig da. Das Timing war perfekt. Nachdem ich bereits ein paar Wochen auf der Insel und auch in der Universität war fiel mir nun auf dass ich mich eigentlich die ganze Zeit über selbst abgehalten habe. Davon loszulassen und wirklich da zu sein. Auf Malta. In meinem Auslandssemester. Ich lief zur Uni jeden Tag – zu Fuß doch jetzt – mit dem Kopf nach oben.

Es ist natürlich nicht nötig mir nachzueifern. Behaltet ruhig eure elektronischen Geräte. Doch wenn etwas passieren sollte ist die Uni gut ausgestattet. Der Campus ist modern und die Mensa bietet täglich anderes Essen. Essen ist wichtig. Das finden auch die Malteser! An nahezu jeder Ecke befinden sich kleine Pastizzerias an denen die traditionellen Teigtaschen aber auch andere Teigspezialitäten gekostet werden können. Das Meer ist immer nah.

Denn die Insel ist klein. Ist man beispielsweise in Valetta oder Sliema muss man eigentlich nur einmal rechts oder links abbiegen und ist schon wieder am Meer.
Die kleinen Gassen verlocken dazu – mal nach rechts und nach links zu laufen. Nicht nur geradeaus.

Darum sollte es doch gehen. Die Perspektiven auch einmal zu wechseln. Nicht nur Geradeauslaufen immer dem nächsten Ziel entgegen. Nimm den Weg mit ! Schau dich um du wirst so viele tolle Leute kennenlernen und sie nie loslassen wollen – Erfahrungen machen die dich prägen und Orte sehen die du nicht vergisst.
Lass dich darauf ein. Laufe die unebenen Wege der Insel entlang und entdecke diese an eine Wüstenstadt erinnernde Umgebung.
Maltas Städte haben äußerlich wirklich nichts mit Italien zu tun – wie ich es anfangs blauäugig dachte. Lass dich nicht täuschen – nur weil etwas in der Nähe ist heißt es nicht dass es abfärbt. Malta erzählt seine eigene Geschichte sowie ich meine und vielleicht du deine.

 

Blitzlicht: Lombok – die kleine Schwester Balis von Nathalie Mast

Denkt man an traumhafte Urlaubsziele, so kommt vielen die indonesische Insel Bali in den Sinn. Glasklares Meer, weiße Sandstrände und Palmen soweit das Auge reicht. Aber dennoch schon sehr touristisch erschlossen. So trifft man in den „typischen“ Regionen auf jede Menge Touristen.

Auf weniger Touristen und dafür auf die Möglichkeit, noch tiefer in die Kultur Indonesiens einzutauchen, trifft man auf Lombok. Dort pflegt man zu sagen

„You can see Bali in Lombok, but you can’t see Lombok in Bali“.

Und genau das ist, was man dort erlebt. Lombok ist wunderschön, die Natur überwältigend. Dort findet man von puderweichem Sandstrand über Regenwälder im sattesten Grün und vulkanischen Krater-Landschaften eine Vielfalt an Eindrücken, die ich sonst so nirgendwo erlebt habe, auch nicht auf Bali. Neben der Natur wird man auch von den Menschen warm und offenherzig empfangen. Alle sind neugierig und laden dich zum Essen ein, damit du ihnen mit Händen und Füßen erzählst, wie es in deinem Heimatland so ist, dir aber gleichzeitig auch alles über ihre eigene Kultur erklären und zeigen möchten. Die Menschen dort sind Touristen weniger gewöhnt, daher ist man dort etwas „Besonderes“. Ich habe in den 4 Monaten so viel erlebt, dass ich ein ganzes Buch darüber schreiben könnte.

Der recht überschaubare Stundenplan der Uni kam uns sehr gelegen, denn so hatten wir jede Menge Zeit, sowohl Lombok als auch die Inseln drumherum zu erkunden. Wir haben traditionelle Märkte mit unseren neugelernten Indonesisch-Brocken unsicher gemacht, haben wochenlang nach den schönstens Stränden der Insel gesucht (und gefunden!), haben den Vulkan der Insel in einem 3-Tage-Horrortrip bestiegen und die wunderschöne, wenn auch teilweise sehr kaputte Unterwasserwelt Indonesiens erkundet. Wir haben Roadtrips unternommen, die Komodo-Warane auf Flores bestaunt und Nächte auf den Gilis durchgetanzt. Genauso haben wir aber auch ein Erdbeben miterlebt, schlimme Unfälle gesehen, Unmengen an Plastik aus dem Meer gefischt und das Elend der Insel gesehen.

Ich komme nicht drumherum, auch die negativen Erfahrungen zu erwähnen. Das Müll-Problem auf der Insel bzw. im ganzen Land, ist wirklich enorm. So schön die Natur auch sein kann, so gibt es leider kaum Ecken, in denen nicht irgendwo Abfälle liegen. Erschreckend dabei ist vor allem, dass dieser Müll meiner Erfahrung nach nicht einmal von den Touristen kommt, sondern die Einheimischen sich ihr kleines Paradies zum Großteil selbst kaputt machen. Hier fehlt einfach das Verständnis, was die Massen an Plastik anrichten können. Wir haben deshalb regelmäßig an Beach Clean-Ups teilgenommen, um zumindest ein bisschen etwas dagegen zu tun.

Es ist ein Auf und Ab auf der Insel. Man sieht viel Armut, Dreck und Korruption. Aber auch viel Zufriedenheit, Warmherzigkeit und atemberaubende Landschaften. Genau diese Kombination machte das Auslandssemester in Indonesien so spannend und vielfältig. Ich möchte all diese Erinnerungen nicht mehr missen und bin mir sicher, dass ich eines Tages nach Lombok zurückkehren werde.

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